Zeit zu reden Erinnerungskultur (2): Was bedeutet „Nie wieder ist jetzt“?
Eine kritische Diskussion über formelles Gedenken und multiperspektivisches Erkennen
Wie kaum ein anderes Land ist Deutschland von seiner Erinnerungskultur geprägt. Die Lehren aus Nationalsozialismus und Holocaust haben die Entwicklung zu einer liberalen und demokratischen Gesellschaft entscheidend beeinflusst. In den Worten der Historikerin Elke Gryglewski wurde aus dem „Weltmeister im Genozid“ scheinbar ein „Weltmeister des Erinnerns“ – ein Land voller Gedenkstätten, Museen und Mahnmalen, mit Gedenktagen und Gedenkstunden im Bundestag. Und doch wissen die meisten Deutschen wenig über jüdisches Leben. Juden haben Angst, in der Öffentlichkeit Kippa zu tragen. Sinti und Roma werden rassistisch angefeindet. Und Politiker:innen begründen Gesetze oder Maßnahmen mit ausgrenzenden Parolen, die Ressentiments gegen Ausländer:innen, Muslim:innen, Geflüchtete, Palästinenser:innen und andere marginalisierte Gruppen schüren. (…)

Teilnehmer*innen: Wolfgang Benz, Asal Dardan, Sarah El Bulbeisi und Gerhard Hanloser
Moderation: Kristin Helberg
